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Die Pandemie scheint vorbei. Deutschland konnte lernen eine Fehlerkultur zu entwickeln und wiederum aus dieser lernen. Zu früh gefreut ? Noch gibt es Corona-Fälle und anstecken kann man sich also auch noch. Wir werden damit leben müssen, dass es allumfassende Gesundheit nicht gibt. Die Virologen überschlugen sich mit Analysen und Einschätzungen. Querdenker damit, all das in Frage zu stellen was Wissenschaftler erforscht haben. Aber wir wissen, dass es nicht nichts gibt: keine Verschwörung ohne Vordenker, keine Toten ohne Krankheit und keine Probleme ohne Verursacher. Viele Philosophen machten sich Gedanken über die Natur des Menschen. Aus der Umweltperspektive ist er untragbar. Die Wirtschaft, die er gestaltet, gefährdet den Planeten nachhaltig. Pandemie, Umweltverschmutzung, Gesundheitsgefährdung - klingt alles nicht rosig.

Das festzustellen bringt nicht wirklich weiter. Für Verbesserungen bedarf es aber einer Zustandsanalyse. Wo stehen wir ? Man könnte meinen, dass die vielen Katastrophenmeldungen uns schon genug motiviert hätten, vieles zu ändern. Die Bundesregierung ist gerade dabei das zu tun, aber die Gesetzesvorhaben sind umstritten. Und nicht international abgefedert. Klar aber, dass jeder erst in seinem eigenen Land anfängt.

Zum Thema Heizungsumbau pochen viele auf Technologieoffenheit. Und von den immensen Kosten sprechen dabei eigentlich alle. Das betrifft dann nicht nur die sozialschwachen Haushalte, sondern auch die Mittelschicht. Und wer sagt, dass selbst ein Millionär nicht schweren Herzens in erneuerbare Energien investiert, nur weil er es muss ?

So oder so: ändern muss sich Vieles. E-Autos sind ein großes Geschäft geworden, aber nur die Wenigsten können sie sich leisten. Und noch immer ist der Verbrenner lukrativer. Die einen sprechen vom Jahr 2030, die Anderen von 2045. Bis dahin müssten wir es schaffen. Das scheint alles weit weg. Nicht allerdings, wenn wir in Dekaden denken.

Wir leben in einem Paradigmenwechsel: viele haben erkannt, dass das Dogma des Höher, Schneller, Größer seinem Ende entgegengeht, einfach, weil es nicht mehr realisierbar bzw. tragbar ist. Auch in der Arbeitswelt ändern sich die Umgangsformen, weil viele sich überfordert fühlen. Eine neue Arbeitskultur muss her und viele sind schon längst dabei. Dass laut einer Umfrage über fünfzig Prozent der Deutschen gegen eine Vier-Tage-Woche sind, spricht nicht unbedingt gegen diese - ganz im Gegenteil. Um Kaufkraft zu stärken braucht es nicht mehr Arbeitsstunden, sondern Lohnausgleich, Lohnsteigerung und Angebot. Das Herbeireden einer Deindustrialisierung Deutschlands à la Morgenthauplan nach dem Zweiten Weltkrieg klingt dramatisch, ist es aber nicht. Dafür ist die deutsche Wirtschaft zu robust und gut aufgestellt trotz des Verkaufs von Viessmann in die USA. Natürlich ist es kein Zuckerschlecken so ein traditionsreiches Familienunternehmen an einen Konkurrenten zu verlieren. Standortpolitik ist gefragt, um Bedingungen lanfristig zu verbessern.